Taiwan Semiconductor: KI-Boom mit Bremsspuren – oder nur eine Atempause?

Taiwan Semiconductor (ISIN US8740391003) bleibt das Rückgrat der globalen Halbleiterindustrie – doch die jüngsten Zahlen zeigen, dass selbst der Branchenprimus nicht immun gegen konjunkturelle Schwankungen ist. Im Oktober legte der Umsatz um 16,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Das ist ordentlich, aber eben deutlich weniger als die 39,6 Prozent Zuwachs im September. Für Investoren ist die Frage entscheidend: Ist das eine Wachstumsdelle oder der Beginn einer Abkühlung im KI-Superzyklus?

Die starke Nachfrage nach KI-Prozessoren, insbesondere von Nvidia, treibt TSMC weiter an. Gleichzeitig mehren sich Hinweise, dass die Auslastung in einigen Fertigungslinien an ihre Grenzen stößt. Auch saisonale Faktoren spielen eine Rolle, da viele Großkunden ihre Bestellungen vor den Feiertagsquartalen anpassen.

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Fundament bleibt intakt

Langfristig steht TSMC besser da als je zuvor. Das Unternehmen erhöhte seine Umsatzprognose für 2025 auf ein Wachstum im mittleren 30-Prozent-Bereich – und das bei stabiler Gewinnmarge. Vor allem die Nachfrage nach Chips für Cloud- und KI-Anwendungen sorgt für anhaltend volle Auftragsbücher. Jensen Huang von Nvidia hat bereits um zusätzliche Kapazitäten gebeten – ein Zeichen, dass TSMC in der Lieferkette unverzichtbar bleibt.

Doch das Erfolgskonzept hat Schattenseiten. Die Konzentration auf wenige Großkunden macht das Unternehmen anfällig für Nachfrageschwankungen, insbesondere wenn sich Marktführer wie Apple oder Nvidia in einem Quartal zurückhalten. Zudem könnten geopolitische Spannungen zwischen den USA und China langfristig die Produktionsplanung erschweren.

Strategischer Balanceakt

Mit Investitionen von bis zu 42 Milliarden Dollar baut TSMC weltweit neue Kapazitäten auf, unter anderem in den USA und Japan. Ziel ist es, Risiken zu streuen und zugleich die technologische Führungsposition zu festigen. Der Schritt ist kostspielig, aber notwendig, um die Lieferketten widerstandsfähiger zu machen.

An der Börse bleibt TSMC ein Gradmesser für die Stimmung im gesamten KI-Sektor. Nach einem Kursplus von rund 45 Prozent seit Jahresbeginn sind die Erwartungen hoch. Das geringere Umsatzwachstum dürfte kurzfristig bremsen, ändert aber wenig am Gesamtbild: TSMC bleibt der technologische Schlüsselspieler der KI-Ära – und wird auf absehbare Zeit das Tempo der Branche vorgeben.

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