Der DAX-Aufstieg im Fast-Entry-Verfahren ist für die GEA Group AG (ISIN: DE0006602006) mehr als ein symbolischer Erfolg. Er ist die Anerkennung einer beeindruckenden Transformation. Der Maschinen- und Anlagenbauer hat sich in den vergangenen Jahren vom Sanierer zum Wachstumsunternehmen gemausert. Die Drittquartalszahlen unterstreichen diese Entwicklung: Der Auftragseingang kletterte um 5,5 Prozent auf 1,372 Milliarden Euro, organisch sogar um 8,4 Prozent. Das ist mehr als solide Kost in einem Umfeld, in dem viele Maschinenbauer kämpfen.
Besonders bemerkenswert: GEA wuchs in allen Auftragsgrößen, von Kleinaufträgen bis zu drei Großprojekten. Diese Diversifikation macht das Geschäft weniger volatil. Die Nachfrage in den Bereichen Pharma, Dairy Farming und Food entwickelte sich erfreulich. Dazu kommt ein spektakulärer Großauftrag aus Katar, der allerdings erst im Oktober verbucht wurde. GEA soll für den Lebensmittelproduzenten Baladna die weltweit größte integrierte Molkerei mit Milchfarm und Milchpulveranlage in Algerien bauen. Solche Leuchtturmprojekte stärken nicht nur die Auftragsbücher, sondern auch die Reputation.
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Servicegeschäft als Profitabilitätstreiber
Der Umsatz stieg um 1,2 Prozent auf 1,366 Milliarden Euro, organisch um 4,5 Prozent. Negative Währungseffekte von 37 Millionen Euro dämpften die Dynamik. Interessanter ist die Entwicklung der Geschäftsfelder: Das Neumaschinengeschäft wuchs organisch um 2,7 Prozent, das überdurchschnittlich profitable Servicegeschäft um 7,3 Prozent. Der Serviceanteil erreichte 40,1 Prozent. Diese Verschiebung hin zu wiederkehrenden Erlösen stabilisiert das Geschäft und stützt die Margen.
GEA Group AG überzeugt mit 17 Prozent EBITDA-Marge
Das EBITDA vor Restrukturierungsaufwand kletterte um 6,7 Prozent auf 232 Millionen Euro. Die Marge verbesserte sich von 16,1 auf 17,0 Prozent. Diese Profitabilität ist das Ergebnis konsequenter Effizienzprogramme und einer verbesserten Produktmischung. Die Kapitalrendite ROCE erreichte 35,4 Prozent nach 32,3 Prozent im Vorjahr. Das Net Working Capital liegt mit 8,6 Prozent vom Umsatz im Zielkorridor. CEO Stefan Klebert betonte die Stärke des Geschäftsmodells und zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung.
Für das Gesamtjahr bestätigt GEA die im Juli angehobene Prognose. Das organische Umsatzwachstum soll zwischen zwei und vier Prozent liegen, die EBITDA-Marge vor Restrukturierungsaufwand auf 16,2 bis 16,4 Prozent. Beim ROCE werden 34 bis 38 Prozent erwartet. Der katarische Großauftrag wird das vierte Quartal zusätzlich stützen. Die Frage ist nun: Kann GEA dieses Momentum ins kommende Jahr mitnehmen? Das Investitionsklima in der Lebensmittelindustrie bleibt verhalten, doch GEA profitiert von Megatrends wie Automatisierung und Nachhaltigkeit. Die Kombination aus starkem Auftragseingang, wachsendem Servicegeschäft und hoher Profitabilität positioniert das Unternehmen gut. Der DAX-Aufstieg ist verdient – und könnte erst der Anfang sein.