Adidas trotzt Zollsorgen mit starken Zahlen

Der Herzogenauracher Sportriese Adidas (ISIN: DE000A1EWWW0) liefert ein solides zweites Quartal ab. Doch die Freude wird durch Zollwarnungen getrübt. CEO Björn Gulden rechnet mit zusätzlichen Kosten von bis zu 200 Millionen Euro. Dennoch zeigt sich die Drei-Streifen-Marke robust.

Retro-Welle beschert weiteres Wachstum

Die Erfolgsgeschichte der Nostalgie-Sneaker geht weiter. Modelle wie Samba und Gazelle treiben das Geschäft an. Der Umsatz kletterte währungsbereinigt um zwölf Prozent auf 5,95 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis schnellte sogar um 58 Prozent nach oben. Diese Dynamik zeigt die Stärke der Marke.

Besonders die Bekleidungssparte glänzte mit einem Plus von 17 Prozent. Alle Regionen wuchsen, wenn auch Europa mit vier Prozent etwas schwächer. Gulden führt dies auf den heißen Juni zurück. Im Juli zog das Geschäft bereits wieder an.

Adidas spürt Handelskonflikte deutlich

Die neuen US-Zölle treffen das Unternehmen hart. Vietnam produziert 30 Prozent der amerikanischen Ware. Dort steigen die Abgaben um 20 Prozentpunkte. Indonesien, mit 23 Prozent Marktanteil, sieht sich 19 Prozentpunkten mehr gegenüber. Diese Belastung ist erheblich.

Gulden will erst bei neuen Produkten die Preise anheben. Beliebte Artikel sollen so lange wie möglich verschont bleiben. Diese Strategie ist nachvollziehbar, aber auch riskant. Der CEO wartet auf die finalen Zollsätze im August.

Vorsichtige Prognose trotz Erfolg

Normalerweise hätte Adidas die Jahresprognose angehoben. Doch die Unsicherheiten halten das Management zurück. Die Ziele bleiben unverändert: hohes einstelliges Wachstum und 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro operatives Ergebnis. Investoren reagierten enttäuscht.

Erstmals seit 18 Monaten gab es keine positive Vorabmeldung. Die Aktie verlor deutlich an Wert. Analysten fragen sich, ob Adidas den Rückstand auf Nike nachhaltig verkürzen kann. Die Antwort wird das zweite Halbjahr liefern.