Ryanair mit starkem Sommerquartal – Ausblick bleibt vorsichtig

Ryanair Holdings (ISIN: IE00BYTBXV33) hat im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres eindrucksvoll gezeigt, dass Europas größter Billigflieger weiter von der hohen Reiselust profitiert. Das Unternehmen erzielte ein Ergebnis je Aktie (GAAP) von 1,61 Euro bei einem Umsatz von 5,48 Milliarden Euro – ein Plus von gut acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Sowohl steigende Ticketpreise als auch stabile Zusatzumsätze sorgten für Rückenwind, während die Nachfrage in der Hauptreisezeit robust blieb. Damit bestätigt Ryanair seine Rolle als einer der großen Gewinner der europäischen Tourismusnachfrage – trotz weiterhin volatiler Rahmenbedingungen.

Ryanair profitiert von höheren Ticketpreisen

Im wichtigen Segment der Linienflüge stieg der Umsatz um neun Prozent auf 3,96 Milliarden Euro. Zwar legte das Passagieraufkommen mit einem Plus von zwei Prozent auf 61,2 Millionen Reisende nur moderat zu, doch höhere Durchschnittspreise von rund 65 Euro pro Ticket glichen dies mehr als aus. Auch das Nebengeschäft – etwa Einnahmen aus Gepäck, Sitzplatzreservierungen oder Bordverkäufen – zeigte sich mit einem Zuwachs von fünf Prozent auf 1,52 Milliarden Euro solide.

Boeing-Lieferungen sorgen für optimistischeren Ausblick

Für das gesamte Geschäftsjahr 2026 rechnet Ryanair nun mit einem Passagierwachstum von über drei Prozent auf 207 Millionen Fluggäste. Grundlage dafür sind frühere Auslieferungen neuer Boeing-Maschinen, die zusätzliche Kapazitäten schaffen, sowie eine starke Nachfrage in der ersten Jahreshälfte. Der Konzern verweist außerdem auf stabile Stückkosten – dank effizienter Flottenmodernisierung, vorausschauender Treibstoffabsicherung und konsequenter Kostenkontrolle.

Ryanair bleibt vorsichtig bei Prognosen

Trotz der insgesamt positiven Entwicklung vermeidet das Management eine konkrete Gewinnprognose. Die Airline erwartet, den Rückgang der Ticketpreise aus dem Vorjahr um sieben Prozent wieder aufholen zu können, was zu einem „vernünftigen“ Gewinnwachstum führen sollte. Risiken sieht Ryanair jedoch weiterhin in geopolitischen Spannungen, etwa durch den Krieg in der Ukraine oder Konflikte im Nahen Osten, sowie in wiederkehrenden Streiks der europäischen Flugsicherung.

Mit dieser Mischung aus operativer Stärke und vorsichtigem Optimismus unterstreicht Ryanair ihre Position als einer der robustesten Player im europäischen Luftverkehr – und zeigt zugleich, dass selbst Erfolgsgeschichten im Billigflugsektor eng an externe Faktoren geknüpft bleiben.