PepsiCo (ISIN: US7134481081) steht vor einer strategischen Debatte, die das Unternehmen grundlegend verändern könnte. Der aktivistische Hedgefonds Elliott Investment Management hat nach Bekanntgabe einer Beteiligung von rund 4 Milliarden US-Dollar klare Forderungen formuliert: ineffiziente Strukturen abbauen, Kosten senken und die Profitabilität steigern. Besonders im Fokus steht dabei das Abfüllgeschäft, das nach Ansicht der Aktivisten nicht mehr zeitgemäß ist.
Elliott argumentiert, dass PepsiCo mit seiner integrierten Struktur im direkten Vergleich mit Coca-Cola ins Hintertreffen geraten sei. Während Coke seine Bottler in eigenständige Gesellschaften ausgegliedert hat, hält PepsiCo noch immer an einem vertikalen Modell fest. Laut den Investoren führt das zu langsamerer regionaler Innovation, schwächerer Preissteuerung und weniger Durchsetzungskraft im Handel – ein Wettbewerbsnachteil, den es dringend zu beheben gilt.
Debatte über den Flaschenhals Bottling
Obwohl die Forderung nach einem Spin-off des Bottling-Geschäfts auf Widerstand stößt, gewinnt die Diskussion an Fahrt. Ein unabhängiges Abfüllmodell könnte, so Elliott, mehr unternehmerische Dynamik entfalten und ein klareres Leistungs-Controlling ermöglichen. Coca-Cola hat diesen Weg bereits eingeschlagen und mit Unternehmen wie Coca-Cola Europacific Partners und Coca-Cola FEMSA ein Netz von starken Partnern geschaffen. PepsiCo könnte damit nicht nur Effizienzgewinne realisieren, sondern auch die strategische Fokussierung auf margenstarke Kernmarken schärfen.
Allerdings sind die Vorbehalte nicht zu übersehen. Viele Investoren sehen die vertikale Integration als Stabilitätsfaktor, der in einem volatilen Umfeld Sicherheit bietet. Zudem müsste eine Abspaltung finanziell sauber strukturiert sein, um Synergieverluste zu vermeiden. PepsiCo selbst hält sich bedeckt und verweist lediglich auf den laufenden Dialog mit seinen Anteilseignern.
Mehr Profit durch Straffung des Portfolios
Neben der Bottling-Debatte will Elliott auch das Markenportfolio auf den Prüfstand stellen. Schwach wachsende oder margenschwache Produkte sollen abgegeben werden, damit Ressourcen auf profitablere Segmente konzentriert werden können. Gerade in Zeiten steigender Rohstoff- und Vertriebskosten könnte dies den Druck auf die Margen reduzieren.
Das Management steht nun vor einer schwierigen Abwägung: Kommt es zu einer fundamentalen Neuausrichtung oder beschränkt man sich auf punktuelle Anpassungen? Fest steht, dass die Forderungen von Elliott für erheblichen Diskussionsstoff sorgen. Mit einem 75-seitigen Maßnahmenkatalog haben die Aktivisten ihre Vorstellungen klar umrissen. Für Anleger bedeutet das vor allem eines: die nächsten Monate könnten für PepsiCo von strategischen Weichenstellungen geprägt sein, die das Unternehmen langfristig verändern.