Börsenfrühstück: Wall Street, BASF, Swiss Re & Konjunkturdaten im Fokus

Marktbericht für den 5. Dezember 2025: Die Märkte blicken auf einen stabilen, leicht optimistischen Wochenausklang. Die globalen Aktienhandelssysteme bewegen sich weiter im Spannungsfeld aus Zinssenkungsfantasie, gemischten Konjunktursignalen und ersten Anzeichen einer konjunkturellen Stabilisierung in Europa.

Weltmärkte: US-Daten weiter widersprüchlich

Die Wall Street tat sich am Donnerstag schwer: Der S&P 500 schloss marginal im Plus (+0,1 %), Nasdaq und Dow leicht im Minus – ein Hinweis auf Unsicherheit bei Investoren, die neue Signale zur Konjunktur abwarten.

Auffällig war der starke Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf 191.000, den niedrigsten Wert seit über drei Jahren. Obwohl Analysten auf saisonale Effekte verweisen, erhöhte dies die Wahrscheinlichkeit einer bevorstehenden Fed-Zinssenkung deutlich.

Heute werden mehrere US-Daten veröffentlicht – Einkommen, Konsumausgaben, PCE, Michigan-Sentiment –, aufgrund des jüngsten Government Shutdown jedoch zunächst mit zeitlicher Verzögerung auf Septemberbasis. Das schränkt die Aussagekraft ein, aber sie werden dennoch genau beobachtet, da der geldpolitische Kurs unmittelbar davon abhängt.

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Europa: Stabilisierung setzt sich fort

In Europa stehen die finalen BIP-Daten für das dritte Quartal an. Erwartet werden +0,2 % zum Vorquartal – eine Bestätigung der zuletzt soliden Entwicklung. Die Märkte reagieren darauf bislang konstruktiv.

Wichtiger für Deutschland sind die Auftragseingänge, die laut Helaba erneut positiv ausfallen könnten. Ein zweiter Monat mit steigenden Aufträgen wäre ein wichtiges Indiz dafür, dass die industrielle Talsohle in Sichtweite kommt.

Unternehmen im Fokus: BASF, Schott Pharma, Swiss Re

BASF: China bleibt Wachstumsmotor

Der Konzern meldet weiterhin sehr starke Nachfrage in China und ein zweistelliges Volumenwachstum. Die strategische Botschaft: BASF bleibt langfristig investiert und setzt auf Erholung und Wachstum im weltweit größten Chemiemarkt.

Schott Pharma: Prognosesenkung belastet

Das Unternehmen rechnet 2026 mit einem schwächeren Wachstum und geringerer Marge als der Markt – ein Warnhinweis, der die Bewertung in Frage stellen könnte. Für die Branche ist das ein Fingerzeig: Die außergewöhnliche Nachfrage rund um Impfstoffe und hochkomplexe Behältersysteme normalisiert sich schneller als gedacht.

Swiss Re: Höhere Gewinnziele

Der Rückversicherer setzt sein Gewinnziel für 2026 leicht höher (4,5 Mrd. USD) und plant, die Dividende in den kommenden zwei Jahren jährlich um mindestens 7 % zu steigern – ein klares Dividendenversprechen an den Kapitalmarkt.

Politik & Geopolitik: Viele Baustellen, ein klarer Trend

Wichtige politische Entwicklungen prägen den Tag:

Deutschland beschließt ein umfassendes Entbürokratisierungspaket mit über 200 Maßnahmen.

Der Bundestag will die neuen Wehrdienstregeln verabschieden – inklusive flächendeckender Musterung.

Modi und Putin beraten über eine engere Energie- und Sicherheitskooperation.

Die EU verhandelt weiter über die Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte.

Diese Mischung zeigt: Der geopolitische Hintergrund bleibt unruhig, aber konkrete Eskalationen bleiben vorerst aus – ein Rahmen, der die Marktstimmung eher unterstützt.

Rohstoffe & Zinsen

  • Gold stabil über 4.200 USD
  • Brent bei rund 63 USD
  • 10-jährige Bundesanleihe bei 2,77 %
  • US-Treasury 10J bei 4,10 % 

Der Rentenmarkt bleibt angeschlagen, die Renditen haben neue Hochs markiert. Die Aktienmärkte hingegen profitieren vom globalen „Risk-on“-Modus – getragen von der anstehenden Fed-Entscheidung.

Fazit für den Tagesauftakt

Die Marktlage zeigt ein robustes Bild:

  • keine akuten Belastungsfaktoren
  • weiterhin hohe Zinssenkungswahrscheinlichkeit
  • abklingende Rezessionssorgen in Europa
  • freundliche Unternehmenssignale (BASF, Swiss Re)

Damit startet der Freitag mit einer leicht positiven Grundhaltung – allerdings mit erhöhter Sensibilität gegenüber den US-Daten am Nachmittag.

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